Während die Massentrachten nachlassen, bietet die Kulturlandschaft des Burgenlandkreises weiterhin punktuell Nektar und Pollen – vor allem durch Wildpflanzen, späte Sommerblüher und gezielte Zwischenfrüchte:
🌳 Linden (Sommerlinde – Nachblüte)
In den Städten Zeitz, Weißenfels oder Hohenmölsen blühen vereinzelt noch spät austreibende Lindenbäume. Vor allem in Straßen, Friedhöfen und Parks wie z. B. dem Schlosspark in Zeitz oder der Promenade in Weißenfels spenden sie Nektar – vor allem bei feuchtwarmem Wetter.
🌾 Phacelia (Büschelschön)
Rund um Granschütz, Zorbau oder Droßdorf wird Phacelia gelegentlich als Zwischenfrucht angebaut. Diese Pflanze gehört zu den besten Nektarlieferanten des Sommers und ist im Juli eine willkommene Trachtquelle – oft in Verbindung mit Buchweizen oder Senf.
🍀 Weißklee & Rotklee
In extensiv bewirtschafteten Wiesen rund um Teuchern, Deuben oder Gleina blühen noch Weißklee und stellenweise Rotklee. Letzterer wird eher von Hummeln beflogen, aber Weißklee bleibt eine wertvolle Pollen- und Nektarquelle für Honigbienen.
🌻 Sonnenblumen (regional unterschiedlich)
Auf Feldern bei Nonnewitz, Luckenau oder Zeitz-Nord sind Sonnenblumenfelder keine Seltenheit. Sie liefern Nektar (wenn offen bestäubend) und Pollen, allerdings ist der Ertrag stark sorten- und wetterabhängig.
🌼 Wiesenkräuter & Wildpflanzen
In Brachflächen, an Feldrändern und Wegrainen rund um Reuden, Spora oder Leislau blühen jetzt Disteln, Rainfarn, Wegwarte, Schafgarbe, Wilde Möhre, Königskerze und Flockenblumen. Sie tragen zur Pollenvielfalt bei und sind vor allem für den Erhalt gesunder Bienenvölker wichtig.
Lavendel
Im Juli steht der Lavendel in vielen Gärten der Region in voller Blüte. Sein betörender Duft und die violetten Blütenstände ziehen unzählige Bienen an, die emsig von Blüte zu Blüte fliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Imkerliche Aufgaben im Juli
Auch wenn es trachtmäßig ruhiger wird, ist der Juli im Bienenjahr entscheidend. Die Weichen für den Spätsommer, die Gesundheit der Völker und die Winterbienen werden jetzt gestellt.
🍯 Honigernte der Sommertracht
Ab Mitte Juli kann oft der letzte Honig des Jahres geerntet werden – insbesondere wenn die Linden- oder Phaceliablüte abgeschlossen ist. Wichtig ist, dass nur reifer, verdeckelter Honig geschleudert wird.
🧪 Varroakontrolle & erste Behandlung
Nach der letzten Honigernte beginnt die erste Varroabehandlung – z. B. mit Ameisensäure (60 %) oder über brutfreie Ableger. In den wärmeren Ortschaften wie Hohenmölsen oder Theißen ist eine rechtzeitige Behandlung essenziell, da hohe Temperaturen die Vermehrung der Milbe begünstigen.
🧬 Ableger pflegen & vereinigen
Im Juli können Jungvölker nochmals kontrolliert, mit Waben ergänzt oder vereinigt werden. Ziel ist es, kräftige, weiselrichtige Völker aufzubauen, die stark genug für den Winter sind.
🏗️ Völker auffüttern bei Trachtlücke
In Jahren mit Dürre oder Hitze (wie oft in der Elsteraue) kann es zu Trachtlücken kommen. Dann brauchen schwache Ableger eine gezielte Fütterung mit Zuckerwasser oder Futterteig.
👑 Königinnen prüfen & ggf. umweiseln
Der Juli ist die letzte Chance, junge Königinnen einzuweiseln. Völker mit alten oder schwachen Königinnen sollten jetzt beurteilt und ggf. umgeweiselt werden, damit sie mit vitaler Brut in den Herbst gehen.

